Eine goldene Substanz
VON LISA VAN HOLSTEIJN | OKTOBER 2024
Am 4. bis 6. Oktober 2024, trafen wir uns, 12 junge Menschen aus ganz verschiedenen Ecken Deutschlands, um uns zum zweiten Mal in den Räumen der Stiftung Kulturimpuls, wo Bodo von Plato in Berlin zu Hause ist, den Worten der Mantren der Hochschule für Geisteswissenschaft zu widmen.
Das Wochenende war erfüllt und getragen von einer ernsten Freude. Es war so schön, sich wiederzusehen. Teilweise waren auch neue oder unerwartete Gesichter dabei. Wir alle spürten ein gemeinsames Verlangen, das zentrale, unsichtbare, innere “Gebäude” der Anthroposophie - in das “Mantram”- einzutreten. Gemeinsam um uns zu schauen, zu erzählen, was wir dort erlebten, und gestärkt zu werden durch diese tiefen gemeinsamen Erfahrungen.
Wir lasen, sprachen, hörten, malten, saßen in Stille, arbeiteten in Kleingruppen, “spielten” das erste und zweite Mantram. Und am Ende, am Sonntagmorgen, erklangen alle 19 Mantren in einem Durchgang, gelesen von Bodo, als großes Tor und Eingang zum werdenden Menschen.
Eines, das mich sehr berührt hat, war das Bild, das in einer der Kleingruppengespräche entstand, dass die Arbeit an den Mantren und die Verbundenheit mit diesen so wesentlichen Worten der Menschheit es uns ermöglichen kann, unsere Unterschiede und Konflikte zu überwinden. Dass sie ein tiefes Fundament zwischen den Menschen, die mit ihnen leben, schaffen können, so dass Unterschiede und Unverständlichkeiten durch diese Substanz des Vertrauens besänftigt und aufgelöst werden können. Mir kommt es so vor, dass "das Mantram" eine goldene Substanz ist, die sich in die Herzen der Menschen legt und ihnen hilft, mit dem Herzen zu sehen.
Ich bin sehr dankbar, dass wir uns als Menschen der Jugendsektion in dieser offenen und ernsthaften Weise mit diesen Inhalten der Hochschule für Geisteswissenschaft verbinden dürfen und hoffe, dass es uns gelingt, die Kraft, die uns diese Arbeit gibt, in die Welt auszustrahlen.
Das Mantram als Kind
VON CARL HARTMANN | OKTOBER 2024
Ein Bild, welches mich sehr seit dem gemeinsamem Wochenende in Berlin berührt. Das die Mantren ähnlich sind, wie ein Kind das Aufmerksamkeit braucht. Aber anders als ein Kind, welches auf sich aufmerksam macht, sind die Mantren nicht aufdringlich. Es bedarf des Willens. Aber so, dass der Willensimpuls nicht von Äußerlichkeiten angestoßen wird, um den Mantren Aufmerksamkeit zu schenken. Für mich ist so eine zentrale Frage nach dem Wochenende wie die Mantren und der Wille im Zusammenhang stehen.