Wie kommen wir gemeinsam durch Veränderungsprozesse?
VON SALOME SEEBERGER | JULI 2025




Ein Motiv, welches mich während dieser Mitgliederversammlung begleitet hat, war die Begegnung zwischen Jung und Alt. Dieses Jahr wurde die Mitgliederversammlung von vielen jungen Menschen mit-, teilweise auch neu gestaltet. Ich durfte während der drei Tage mit vielen älteren Menschen, beispielsweise an der Essensschlange, in Workshops oder Gesprächsgruppen über Fragen sprechen wie: “Was bedeutet es, jung zu sein? Egal wie alt man ist…” “Wie kommen junge Menschen in die Arbeitszentren?” “Wonach sehnen wir uns im Gespräch, egal ob wir jung oder alt sind?”
Und auch nach der Mitgliederversammlung durfte ich mit jungen und älteren Menschen in der Reflexion diese Themen weiter bewegen.
Von diesen Gesprächen inspiriert ist folgender Text entstanden:
Nein, das Neue kommt nicht nur durch junge Menschen in die Welt.
Das Neue kommt
Kommt wenn ich mich traue
Traue – vertraue: Mir und meinen Mitmenschen zutraue
Zutraue gemeinsam durch Veränderungsprozesse zu gehen.
Gehen wir gemeinsam?
Gemeinsam, wenn wir doch so verschieden sind?
Sind unsere Gedanken, Empfindungen und Willensimpulse zur Anthroposophie ähnlich?Ähnlich ist ja ohne Konflikt
Konflikt bringt Konfrontation
Konfrontation braucht Mut
Mut zu schauen, was sterben will, damit Platz wird für das Neue, was werden will.
Wille zu begegnen
Wollen wir uns begegnen? – Jung und beweglich, alt und geworden?
Gewordenes bringt die Fähigkeit, Raum zu halten.
Halt braucht das Junge, das sich ausprobieren will.
Will das Alte auch nochmal Grenzen austesten?
Austesten, weil eine Schwelle überschritten werden will?
Will die Grenze, die ich erfahre, zu einer Schwelle werden?
Wird die Grenze geistig, dann darf sie Schwelle sein
Sein und fragen: “Gehen wir da gemeinsam rüber? Jung und Alt?”
Zitat einer Teilnehmerin: “Ich bin vielen älteren Menschen begegnet, die innerlich jung sind, und vielen jungen Menschen, die viel Weisheit in sich tragen.” ~Ronja Stüwe